Einfluss von Holzheizungen auf die Luftqualität

Projektlaufzeit: 03/2018 - 04/2020

Projektziele

Bei der Nutzung von Holz als Brennstoff werden gesundheitsschädliche Stoffe bodennah ausgestoßen, d. h. in geringer Entfernung zum Menschen und damit wenig verdünnt. Das tatsächliche Ausmaß dieser Luftbelastung sollte unter realen Bedingungen, aber möglichst wenig durch andere Quellen beeinflusst, ermittelt werden. Schlussfolgerungen für die Fortschreibung der Konzeption für das sächsische Luftgütemessnetz sollten abgeleitet werden. Es sollten geeignete Stoffe für das Monitoring von Holzverbrennung im Routinebetrieb des Luftgütemessnetzes vorgeschlagen werden.

Projektergebnisse

  • Das tatsächliche Ausmaß der Luftbelastung durch Holzverbrennung wurde unter realen Bedingungen und wenig durch andere Quellen beeinflusst ermittelt.
  • Es wurden zwei Messstationen, eine innerhalb eines Ortes, dessen Ausstattung mit Heizungsanlagen bekannt war, und eine in einer Entfernung von 300 m außerhalb des Ortes zur Bestimmung des Hintergrundes betrieben. Im Ort gab es nur wenig Straßenverkehr und keine anderen störenden Quellen.
  • Dieses Messkonzept in Verbindung mit der Bestimmung verschiedener für Holzverbrennung typischer Luftschadstoffe (Kalium, verschiedene Zucker)  erwies sich als geeignet, um Zusatzbelastungen durch im Ort betriebene Holzheizungen zu charakterisieren.
  • Obwohl der ausgewählte Untersuchungsort  mit etwa 200 Einwohnern recht klein ist (Bestand an Holzheizungen 2015: 42), war eine Zusatzbelastung im Ort im Winter messbar. Das waren insbesondere Feinstaub, noch kleinere, sogenannte ultrafeine Partikel, Ruß und ein als krebserzeugend eingestufter organischer Stoff (Benzo(a)pyren).  Als Marker für den Beitrag von Holzverbrennung zum Feinstaub erwies sich ein bestimmter Zucker (Levoglucosan) als besonders geeignet.
  • Im Winter wurde die Feinstaubbelastung im 300 m entfernten Hintergrund durch die Holzverbrennung im Ort um etwa 60 % erhöht. Die geltenden gesetzlichen Grenz- bzw. Zielwerte für Feinstaub, Stickstoffdioxid und Benzo(a)pyren wurden nicht überschritten.
  • Allerdings bedeuten die Anstiege bei Benzo(a)pyren und ultrafeinen Partikeln mit Hinblick auf die Gesundheit eine nicht unerhebliche Verschlechterung der Luftqualität.
  • In den Jahreszeiten Frühling und Herbst war die Höhe der Zusatzbelastungen abhängig von der Außentemperatur. Im Winter war dies dagegen nicht eindeutig zu beobachten. Das weist darauf hin, dass in den Übergangsjahreszeiten häufiger Einzelfeuerungsanlagen in Abhängigkeit von der Außentemperatur zum Einsatz kamen und im Winter dagegen eher die Zentralheizungsanlagen durchgängig betrieben wurden.

 

Kontakt

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 51: Luftqualität

Dr. Susanne Bastian

Telefon: 0351 2612-5100

E-Mail: Online-Postfach

Abschlussbericht

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