Ermittlung des Schwefelwasserstoff-Gehaltes (H²S) in Biogasanlagen (BGA)

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Schriftenreihe Heft 13/2017, Ermittlung des H2S-Gehaltes in Biogasanlagen

Schriftenreihe Heft 13/2017, Ermittlung des H2S-Gehaltes in Biogasanlagen

Projektlaufzeit

11/2015 – 05/2017

Projektziele

  • Durchführung von Messungen für H2S auf Basis einer vom Deutschen Biomasseforschungszentrum erarbeiteten Messkonzeption an ausgewählten Behältern (Fermenter, Nachgärern und Gärrestelager) von mindestens 8 Biogasanlagen.
  • Aus den gewonnenen Messdaten waren für die untersuchten Behälter sowohl die Mittelwerte als auch die Schwankungsbereiche der H2S-Gehalte zu ermitteln.
  • Zu beachten waren: Temperatur und Gasfeuchte, die Art des Entschwefelungsverfahrens, die Art der Substrate und der Substratzusammensetzung.

Projektergebnisse

  • Die Genehmigung von BGA, die dem Störfallrecht unterliegen, verlangt bei der Unterschreitung von Achtungsabständen (Mindestabstände bei der Neuplanung von Flächen) die Einhaltung von angemessenen Sicherheitsabständen gegenüber von Schutzobjekten. Die Abstände hängen dabei maßgeblich vom Schwefelwasserstoff-(H2S)-Gehalt im Biogasspeicher ab. Zur Verifizierung tatsächlich vorhandener H2S-Konzentrationen in Gasspeichern von BGA wurden die vorliegenden Konzentrationen an acht  BGA im Praxisbetrieb gemessen. Dabei wurde eine im Vorfeld an einer Forschungsbiogasanlage  des Deutschen Biomasseforschungszentrums erprobte Messmethodik genutzt. Es wurden typische landwirtschaftliche Anlagen, die einen Substramix aus überwiegend Gülle und Festmist in Co-Vergärung mit Nachwachsenden Rohstoffen (NawaRo) einsetzen sowie eine Bioabfallvergärungsanlage untersucht.
  • Die ermittelten H2S-Konzentrationen der untersuchten Anlagen zeigen, dass die H2S-Konzentrationen im Wesentlichen von der Art der Entschwefelung und deren Funktionsfähigkeit abhängen. In keinem Fall wurde nur annähernd ein Wert von 20.000 ppm H2S je m³ Biogas ermittelt, welcher bisher als Emissionsfaktor verwendet wird.
  • Je nach Ausführung der Biogasanlage und Funktion der Entschwefelung sollten Emissionsfaktoren von 400 – 4600 ppm H2S je m³ Biogas zur Anwendung kommen.

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 52: Anlagenbezogener Immissionsschutz, Lärm

Torsten Moczigemba

Telefon: 0351 2612-5208

E-Mail: Torsten.Moczigemba­@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

Abschlussbericht

Schriftenreihe Heft 13/2017, Ermittlung des H2S-Gehaltes in Biogasanlagen
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