Kontinuierliche Ammoniak-Immissionsmessungen

Projektlaufzeit: 11/2021 - 11/2023

Messstation Borna mit Messeinlass und Messgerät zur kontinuierlichen Messung von Ammoniak
Luftmessstation Borna mit Messtechnik zur kontinuierlichen Erfassung von Ammoniak  © Burkhard Lehmann, Juliane Höhle, LfULG

Im sächsischen Luftgütemessnetz werden bisher keine Ammoniakmessungen durchgeführt. Daher ist die Datenlage zur Immission von Ammoniak in Sachsen, insbesondere im urbanen Gebiet, nicht zufriedenstellend.

Ammoniak (NH3) nimmt in der Atmosphäre eine Schlüsselrolle ein: Es reagiert zusammen mit sauren Vorläuferverbindungen wie Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid und Salzsäure zu Ammoniumsulfat, -nitrat und -chlorid. Die Reaktionsprodukte sind Feststoffe und bilden einen wesentlichen Anteil an der Feinstaubmasse. Trocken deponiert, trägt NH3 zur Nitrifikation der Umwelt bei, was eine entscheidende Rolle bei der Eutrophierung (Nährstoffanreicherung) spielt. Durch Freisetzung von H+ bei der Oxidation von NH3 zu Nitrat tragen Ammoniak-Emissionen auch zur Versauerung von Ökosystemen bei.

In die Luft gelangt Ammoniak hauptsächlich über Emissionen aus der Landwirtschaft (Tierhaltung, Verwendung von Düngemitteln). Demnach stammen 97 % der NH3-Emissionen sachsenweit aus dem Agrarsektor. Weitere NH3-Quellen sind der Verkehr und die Industrie.

Das Projekt wird vom Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) im Auftrag des LfULG durchgeführt.

Projektziele:

  • Verbesserung der Datenlage zur Ammoniak-Immissionssituation in Sachsen durch kontinuierliche zeitlich hochaufgelöste Messungen (Stundenwerte).
  • Untersuchung der räumlichen Variabilität der Ammoniak-Konzentration in Sachsen durch ergänzende Passivsammler-Messungen (Monatswerte).
  • Verbesserung des Verständnisses der Quellen bzw. Verursachern und gegebenenfalls die Identifizierung von Minderungspotenzialen.

Messkampagne:

  • 12-monatige kontinuierliche Messung zweier baugleicher Messgeräte an der Messstation Borna
  • Erfassung der monatlichen Ammoniak-Massenkonzentration mittels Passivsammler am Standort Borna und neun weiteren Messstationen des sächsischen Luftgütemessnetzes über ein Jahr.
  • Vergleich der Ammoniak-Massenkonzentration zwischen Online- und Offline-Messungen
  • Vergleich der Passivsammler-Messungen mit der NH3-Passivsammler-Messreihe (seit 2001) des Staatsbetriebs Sachsenforst im Rahmen des forstlichen Umweltmonitorings
  • Ableitung von Schlussfolgerungen zur Messnetztauglichkeit der verwendeten Geräte

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 51: Luftqualität

Juliane Höhle

Telefon: 0351 2612-5101

E-Mail: juliane.hoehle@smekul.sachsen.de

Weiterführende Informationen

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