Mobile Messungen Dresden

Projektlaufzeit: 06/2021 - 09/2021

Das Bild zeigt den Mitarbeiter von TROPOS mit dem Messrucksack auf dem Rücken. © Susanne Bastian, LfULG

Projektziele:

  • In den letzten 10 bis 15 Jahren ist eine Abnahme der Partikelanzahlkonzentrationen vor allem an den Verkehrsstationen, insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten sichtbar. Mittlerweile werden während der Sommerzeit in den Abendstunden am Freitag und Samstag teilweise höhere Konzentrationen als zu den Hauptverkehrszeiten gemessen.
  • Der Effekt ist vor allem im Größenbereich 30 bis 200 nm und BC (Ruß), aber auch bei PM10 erkennbar. Eine erste Studie in Leipzig-Gohlis wies 2020 darauf hin, dass die abendlichen Luftschadstoffanstiege u. a. auf Freizeitaktivitäten, wie Gartenfeuer, Gebrauch von Feuerschalen oder Grillen zurückzuführen sind. Dies sollte mithilfe mobiler Messungen von Feinstaub und Ruß in den Sommermonaten 2021 in der Dresdner Neustadt erneut untersucht werden.
  • Um den Einfluss von Biomasseverbrennung zu analysieren, wurden wie in Leipzig mobile Filtersammler zur Bestimmung der chemischen Verbindung Levoglucosan eingesetzt.

Projektergebnisse:

  • Die mobilen Messungen in der Dresdner Neustadt wurden an insgesamt 14 Einzeltagen durchgeführt. Dabei konnte der Freitag-/Samstagabendeffekt mit erhöhten PM10- und Ruß-Konzentrationen beobachtet und oft mit einem hohen Aufkommen von Menschen und Freizeitaktivitäten wie Grillen oder Gartenfeuer in Verbindung gebracht werden.
  • An der Messstation Dresden-Nord am Bahnhof-Neustadt wurde an den untersuchten Tagen ebenfalls ein abendlicher Anstieg der PM10- und Ruß-Konzentrationen erfasst.
  • Die meist vielbefahrene Hansastraße war im Gegensatz zum Umfeld der Kleingartenanlagen, dem Alaunpark sowie der angrenzenden Alaunstraße mit gut besuchten Restaurants nicht als Hot-Spot in den Messungen erkennbar.
  • Die Ausprägung des abendlichen Effekts hängt von der Intensität und Häufigkeit der Grill- und Feuerungsaktivitäten sowie von meteorologischen Faktoren und der Ausbildung der Bodeninversion ab. 
  • Beispielsweise war der Effekt am 4. September sehr gut sichtbar, da der Schulanfang, der Christopher Street Day und sommerliche Witterungsbedingungen aufeinandertrafen.  Die lokalen Spitzenkonzentrationen überstiegen zeitweise sogar 100 Mikrogramm PM10 und 6 Mikrogramm Ruß pro Kubikmeter Luft.
  • Die Auswertung der Filterproben zeigte, dass sich die erhöhten Belastungen an sommerlichen Abenden eindeutig auf die Verbrennung von Holz und anderer Biomasse zurückführen lassen. Darauf wiesen die Konzentrationen der chemischen Markerverbindung Levoglucosan hin. Diese stiegen in den Abendstunden meist um ein Vielfaches im Vergleich zum Nachmittag an.

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 51: Luftqualität

Dr. Susanne Bastian

Telefon: 0351 2612-5100

E-Mail: susanne.bastian @smekul.sachsen.de

Weiterführende Informationen

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