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Grundlagen der Bewertung

Zur Einschätzung der unten aufgeführten langfristigen Wirkungen muss die Luftqualität über einen längeren Zeitraum (Monate bis Jahre) kontinuierlich beobachtet werden.

Bewertung SO2
1-h-MW
(µg/m3)
NO2
1-h-MW
(µg/m3)
O3
1-h-MW
(µg/m3)
PM10
Tag-MW
(µg/m3)
sehr gut bis 24 bis 24 bis 32 bis 9
gut bis 49 bis 49 bis 64 bis 19
befriedigend bis 119 bis 99 bis 119 bis 34
ausreichend bis 350 bis 200 bis 180 bis 50
schlecht bis 999 bis 499 bis 240 bis 99
sehr schlecht ab 1000 ab 500 ab 241 ab 100
Tabelle: Indexgruppen zur Bewertung der Luftqualität
Indexgruppen zur Bewertung der Luftqualität, hinterlegt mit der bundesweit abgestimmten Farbskala

Abbildung: Indexgruppen zur Bewertung der Luftqualität, hinterlegt mit der bundesweit abgestimmten Farbskala 

Index 1: »sehr gut«

Es sind – auch in Kombination mit anderen Luftschadstoffen – keine nachteiligen Effekte auf die menschliche Gesundheit sowohl bei kurzer als auch bei lang andauernder Exposition zu erwarten.

Der Konzentrationsbereich der Klasse 1 liegt unterhalb des Schwellenwertes für erwartete Wirkungen. Die für die Luftschadstoffe NO2, SO2 und CO in Reinluftgebieten gemessenen Konzentrationswerte liegen üblicherweise in diesem Bereich.

Index 2: »gut«

Die Grenze zwischen den Klassen 1 und 2 wurde nach Vorsorgegesichtspunkten auf die Hälfte der unteren Konzentrationsgrenze der Klasse 3 gesetzt. Daher gilt auch hier, dass – auch in Kombination mit anderen Luftschadstoffen – keine nachteiligen Effekte auf die menschliche Gesundheit sowohl bei kurzer als auch bei lang andauernder Exposition zu erwarten sind.

Index 3: »befriedigend«

Kurzfristige nachteilige Wirkungen auf die menschliche Gesundheit sind unwahrscheinlich, können jedoch bei Luftschadstoffkombination und langfristiger Einwirkung des Einzelstoffes nicht ausgeschlossen werden.

Zur Ableitung der unteren Klassengrenze wurde die niedrigste Expositionskonzentration herangezogen, für die sich in epidemiologischen Studien noch Verdachtsmomente für Wirkungen auf die menschliche Gesundheit nach kurzfristiger Exposition ergaben und teilweise wurden auch langfristige Wirkungen (zum Beispiel vermehrtes Auftreten von Atemwegserkrankungen) herangezogen, für die der Beitrag einer kurzzeitigen Exposition nicht genau angegeben werden kann.

Index 4: »ausreichend«

In Kombination mit weiteren Luftschadstoffen in höheren Konzentrationen oder weiteren eine Reaktion der Atemorgane auslösenden Reizen können bei empfindlichen Personengruppen geringfügige Gesundheitseffekte auftreten.

Zur Ableitung der unteren Grenze wurde die niedrigste Expositionskonzentration herangezogen, die in experimentellen Studien noch geringfügige Wirkungen auf empfindliche Bevölkerungsgruppen hatte. Hierzu gehört beispielsweise eine erhöhte Reizbarkeit der Atemwege von Asthmatikern, das heißt dass die Exposition allein noch keine Veränderungen von Lungenfunktionsparametern, jedoch eine verstärkte Reaktion auf verabreichte die Bronchien verengende Medikamente bewirkte. Dieser Effekt deutet darauf hin, dass die Exposition gegenüber dem Luftschadstoff bei Asthmatikern zu früher und stärker auftretenden Symptomen führen kann. Es wurden auch Studien herangezogen, in denen bei normalempfindlichen Personen geringfügige Wirkungen (zum Beispiel erhöhte Reizbarkeit der Atemwege) auftraten.

Index 5: »schlecht«

Es können nachteilige Gesundheitseffekte bei empfindlichen Personengruppen sowie in Kombination mit weiteren Luftschadstoffen auch bei weniger empfindlichen Personen auftreten.

Zur Ableitung der unteren Grenze wurde die niedrigste Konzentration herangezogen, die in experimentellen Studien bei empfindlichen Bevölkerungsgruppen Wirkungen hatte, wie signifikant veränderte Lungenfunktionsparameter und verstärkte Reaktion auf Blütenpollen bei Asthmatikern; bei normalempfindlichen Personen traten ähnliche Effekte bei Kombinationen von Luftschadstoffen auf.

Index 6: »sehr schlecht«

Nachteilige Gesundheitseffekte bei empfindlichen Personengruppen sind wahrscheinlich und auch bei weniger empfindlichen Personen möglich.Zur Ableitung der unteren Grenze wurde die niedrigste Expositionskonzentration herangezogen, die in experimentellen Studien noch Wirkungen auf normalempfindliche Personen (in der Regel gesunde Erwachsene) hatte, das heißt Wirkungen wie signifikant veränderte Lungenfunktionsparameter und erhöhte Reaktionen der Atemwege auf zusätzliche Reize verursachte.

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